Filmhund Zelda "Jolanthe vom Belauer See", Foto: Svenja Arendt
Filmhund Zelda "Jolanthe vom Belauer See", Foto: Svenja Arendt

 

Unverhofft kommt oft – Zelda wird Filmhund

 

Am 03.06.2019 waren Sebastian und ich im Zoopalast Berlin zu einer Filmpremiere – für uns beide Neuland. Da keiner von uns beiden je auf einer Filmpremiere war, ist dieser Umstand, für sich betrachtet, schon besonders und ein Erlebnis. Unglaublich wird es, wenn ich daran denke, dass wir von Warner Bros. eingeladen wurden, weil unsere English Springer Spaniel Hündin Zelda eine Rolle in dem Film erhalten hat! Zelda spielt im Film „TKKG – Jede Legende hat ihren Anfang“ den Hund „Oskar“.

Bereits am 06.06.2019 startet der Film in den deutschen Kinos – wie es überhaupt dazu kam, dass Zelda eine Rolle in einem Kinofilm angeboten wurde und wir uns im September/Oktober 2018 einer ganz neuen Herausforderung stellen mussten, habe ich hier aufgeschrieben:

 

„Hi mal ganz schnell… du hast doch einen schwarz-weißen Cocker?“

 

… so lautete die kurze Nachricht am 01.08.2018, die der Beginn eines spannenden Abenteuers in der Filmwelt sein sollte. Meine Antwort war, dass ich leider keinen Cocker mehr besitze – aber Zelda, unsere schwarz-weiße Engl. Springer Spaniel-Hündin.

Zelda alias „Jolanthe vom Belauer See“ war mit dieser Anfrage auch gemeint und ich sollte einer Freundin schnell ein paar Fotos von ihr schicken. Kein Problem für Hundebesitzer – ich muss gestehen, mein Handy beinhaltet vermutlich zu 90% Fotos oder Videos von Hunden oder vom Hundetraining.

Am Abend kam dann die Auflösung: Ein Kinofilm für Kinder sei geplant, ca. 7 Drehtage in Berlin und NRW. Und dann kam sie, die Liste der Tricks/Kommandos/Eigenschaften, die der Hund können bzw. haben sollte. Einiges davon konnte Zelda bereits, einige Dinge aber noch gar nicht und so antwortete ich wahrheitsgemäß über unseren Trainingsstand. Wenn ich ehrlich sein sollte, dachte ich zu diesem Zeitpunkt noch, dass das ohnehin nie relevant werden würde.

Da ich schrecklich neugierig bin, recherchierte ich sofort im Internet, was das wohl für ein Kinofilm sein könnte. Kinder? Ein Spaniel? Na klar! TKKG! Die Hörspiele von „Tim – Karl – Klößchen – Gaby“ und Oskar dem Cocker Spaniel liefen in meiner Kindheit in Dauerschleife zu Hause.

Bereits am 04.08.2018 stand dann schon Gordon Krei vor unserer Tür. Er ist Filmtiertrainer des Filmtierhof Elsässer und hat schon reichlich Erfahrung in diesem Bereich. Sein Besuch diente dazu, sich einen Eindruck zu verschaffen, ob Zelda überhaupt „filmtauglich“ ist. Während ich noch ein paar Kekse und andere Utensilien zusammensuchte, um einen Überblick über Zeldas Trainingsstand geben zu können, sah ich Gordon und Zelda schon im Garten agieren. Der Besuch war schnell vorbei und Gordon war sich sicher, dass

 

Zelda grundsätzlich das Zeug zum Filmhund hätte - das freute mich sehr.

 

Ob Zelda irgendwann eine Showtreppe hinunterlaufen wird? Foto: Svenja Arendt
Ob Zelda irgendwann eine Showtreppe hinunterlaufen wird? Foto: Svenja Arendt

 

Dann hörte ich fast 2 Wochen nichts mehr von dem Film und einem möglichen Einsatz. „War ja klar“, dachte ich mir und schob Vorstellungen von Zelda auf der Kinoleinwand wieder beiseite.

 

 

 

„Die Leute vom TKKG-Film wollen die Zelda kennen lernen. Und zwar in Berlin…“

 

 

 

Diese Nachricht bekam ich am 15.08.2018 und ich fiel beim Lesen fast vom Stuhl! Wie bitte? Ernsthaft? Ein Casting?

 

Und schon ging die Vorbereitung los: Ich übte einige wenige Male mit Gordon und Zelda, um überhaupt eine Idee zu bekommen, was uns erwartet. Ich rief Ulf (Baumann) an und bat um ein paar Tipps für ihr Trimming. Zelda hatte vor ca. 3 Monaten ihren ersten Wurf und war zu meinem Entsetzen kurz vor dem Casting völlig abgehaart. Der gut gemeinte Tipp lautete sinngemäß „nicht so viel abschneiden“ – was soll man zu so einem Tipp sagen? Da muss man einfach schmunzeln…

 

Also versuchte ich im Rahmen meiner Möglichkeiten Zelda vernünftig für das Casting zu trimmen, damit ich dem Film-Team einen gepflegten Spaniel präsentieren konnte.

 

Am 21.08.2018 ging es dann los in Richtung Berlin und ich war unendlich aufgeregt. Wir besuchten das Büro der Produktionsfirma „Kundschafter Filmproduktion GmbH“ und wurden sehr nett empfangen. Für das weitere Casting wechselten wir dann mit dem Regisseur Robert Thalheim, dem Kameramann und einigen anderen Mitarbeitern der Produktionsfirma in eine Fußgängerzone. Zelda sollte dort viele Tricks und Übungen vorführen, es wurden kleine Szenen ausprobiert… wir hatten viel Spaß und die Aufregung verflog mit jeder Minute. Am Ende bekamen wir die Auskunft, dass man sich gleich heute noch oder spätestens morgen melden würde, ob Zelda im Team sei. Wir rechneten noch auf der Rückfahrt mit einem Anruf, der kam aber leider nicht, obwohl wir sicher waren, dass Zelda einen guten Eindruck hinterlassen hatte.

 

Einen Tag später kam dann die erlösende Nachricht:

 

 

 

Wir haben den Job.“

 

Richtige Posen wollen geübt sein! Foto: Svenja Arendt
Richtige Posen wollen geübt sein! Foto: Svenja Arendt

 

Man wäre sehr angetan von Zelda, es müssten noch Details zwischen Filmtieragentur und Produktionsfirma geklärt werden und Zelda bräuchte noch ein Gesundheitszeugnis vom Tierarzt.

 

Also ging es gleich am nächsten Tag los, einen Termin in der Tierklinik machen. Es gab keine Beanstandungen und das Gesundheitszeugnis wurde ausgestellt. Vor dem Termin in der Tierklinik hatte Zelda noch einen Termin bei unserer Hunde-Physiotherapeutin/-Osteopathin. Hintergrund des Termins war eigentlich Zeldas Wurf: Ich wollte wissen, ob sie wieder ohne Probleme ihren sportlichen Hobbys nachgehen kann. Auch hier gab es zu unserer Freude nichts zu bemängeln, Zelda hatte sich gut von ihrem Wurf erholt.

 

 

 

Am 04.09.2018 sollte schon unser 1. von insgesamt 7 Drehtagen (später wurden es 8) sein… am 02.09. reisten wir an, damit die Kinder-Darstellerin Emma-Louise Schimpf, die im Film die Rolle der „Gaby Glockner“ spielt, Zelda erstmal kennen lernen konnte.

 

Das Kennenlernen verlief sehr schön, Emma und Zelda mochten sich und obwohl Emma nur wenig Hundeerfahrung hat, hatte sie gleich einen Draht zu Zelda. Es zeigte sich im Laufe der Dreharbeiten immer wieder, dass Emma wirklich ein tolles Gespür für Zelda hatte, ein Umstand der mich wirklich gefreut hat.

 

Dann kam er – der 1. Drehtag. Zugegebenermaßen habe ich die ganzen Eindrücke mehr oder weniger in mich aufgesogen. Es war nicht nur Zeldas Premiere an einem Filmset, sondern auch meine. Unvorstellbar, was es dort alles zu sehen gab: Die Schauspieler, die Technik, Kostüme, Maske, Requisiten – sogar für den Hund!

 

Zelda musste für die jeweiligen Szenen natürlich ihr normales Halsband gegen ein „Filmhalsband“ tauschen: Ein schlichtes schwarzes Halsband mit einem Namensanhänger: „Oskar“.

 

Gleich in der 1. Szene, die wir drehten, schlug unsere (?) meine (?) Aufregung durch: Ich sollte, hinter dem Kameramann stehend, Zelda aus vollem Lauf stoppen und sie erst dann zu mir rufen. Im Grunde eine simple Übung. Zelda stoppte auch – nur leider direkt vor mir – und nicht auf der Höhe, die angedacht war. Nach 2 Fehlversuchen wurde eine kleine Pause gemacht, in der ich Zeldas Lieblingsball hervorholte und mit ihr noch 1-2x das Stoppen aus vollem Lauf übte. Dank des Balls hatte Zelda die Übung sofort wieder parat und wir konnten weiterdrehen.

 

Ich muss sagen, die Zeit mit den 8 Drehtagen verging wie im Flug. Es gab immer wieder etwas Neues zu entdecken, zu hören oder zu erfahren: Es gab 6 Drehtage im Bereich Berlin/Potsdam und 2 auf dem Internat „Schloss Loburg“ für Zelda.

Hier sind wir sicher! Foto: Svenja Arendt
Hier sind wir sicher! Foto: Svenja Arendt

 

„Wir haben hier einen Rottweiler frei rumlaufen – der mag keine anderen Hunde!“

 

Kurz vor einem Drehtag bekommt man immer mitgeteilt, in welchem Hotel man mit dem Hund untergebracht wird und wo der genaue Drehort ist. Unser erstes Hotel war ein „Landhotel“ und nach einem Blick auf die Karte freute ich mich sehr, dass es in Waldnähe liegt. Aus meiner Sicht optimal für schöne Spaziergänge mit Zelda. Weder Gordon, der Tiertrainer, noch ich, ahnten zu diesem Zeitpunkt, dass es das skurilste Hotel sein würde, wo wir uns aufhalten würden: Beim Einchecken fragte uns der ältere Herr an der Rezeption mit einem seltsamen Unterton, wo denn der Hund sei. „Im Auto“, war meine ehrliche Antwort. Das sei gut, sagte der ältere Herr, ich müsse aufpassen, denn sie hätten hier eine Rottweilerdame im Erdgeschoss und auf dem Grundstück frei herumlaufen, die keine anderen Hunde mögen würde. Sollte die Hündin sich nähern, sollten wir diese am besten laut anschreien mit „Paula! Nein!“ oder etwas ähnlichem. Bei diesem Hinweisen wurde mir schlagartig flau im Magen und ich fühlte mich beobachtet. Zu zweit holten wir dann Zelda aus dem Auto und schlichen uns auf unsere Zimmer – allzeit bereit, einen Angriff der Rottweilerhündin abwehren zu können.

 

Zeldas und mein Zimmer war wunderschön, riesig und mit einem herrlichen, runden Balkon ausgestattet. Dieser Umstand tröstete mich nur wenig, denn wir würden 4 Tage in diesem Hotel bleiben. Also schlichen wir uns mit Zelda, wie die Personenschützer, aus dem Hotel und in das Hotel. Unnötige Wege wurden vermieden, die Umgebung wurde gewissenhaft beobachtet und ein Fluchtplan war stets vorbereitet. Nach 2 Tagen ohne jegliches Lebenszeichen des Rottweilers, waren wir uns sicher, dass man uns einen Bären aufgebunden hatte. Möglicherweise, um zu verhindern, dass wir Zelda auf dem Grundstück des Hotels frei laufen lassen? Es gab dort schließlich einige Wildgehege und Vogelvolieren.

 

Am letzten Abend marschierten wir, deutlich entspannter und selbstbewusster, in das Hotel, mit Zelda im Schlepptau. An diesem Abend saß der ältere Herr wieder an der Rezeption. Bei unserem Anblick machte sich ein wenig Hektik breit, er rief uns zu, dass der Hund im Erdgeschoss sei und sprang auf. Mehr brauchte ich dann auch nicht hören, um mit Zelda in Rekordgeschwindigkeit auf unser Zimmer zu flüchten. Ob es diesen Phantom-Rottweiler wirklich gibt? Ich weiß es bis heute nicht.

 

Das Frühstück in diesem Hotel war ähnlich schräg: Morgens wurden offensichtlich auch die Tiere gefüttert und die Volieren der Vögel gereinigt. Statt entspannender Musik ertönte immer wieder ein „Halt die Fresse!“, weil einer der Pfauen seinem Hunger lautstark Ausdruck verlieh. Es wundert sicherlich niemanden, dass die positive Stimmung beim Frühstück eher gedämpft ausfiel.

Auch Filmhunde müssen in die Maske und bekommen ein Kostüm... Foto: Svenja Arendt
Auch Filmhunde müssen in die Maske und bekommen ein Kostüm... Foto: Svenja Arendt

 

„Da ist der Filmhund!“

 

 

 

Der 1. Drehtag auf dem „Schloss Lohburg“ ist mir noch besonders in Erinnerung: Ich ging mit Zelda in Richtung Set und es waren sehr viele Schüler des Internats anwesend, die später für eine Szene mit ca. 400 Komparsen gebraucht wurden.

 

Als ich mich mit Zelda auf dem Weg zum Set machte, um schon mal einen Überblick zu bekommen, welche Herausforderungen uns erwarten könnten, raunte eine Gruppe Schüler hinter uns „Da ist der Filmhund!“ und die Kinder kamen langsam näher. Plötzlich waren wir umringt von Kindern, Eltern und auch Lehrern, die gerne ein Bild von oder mit „Oskar“ machen wollten und alle wollten natürlich gerne „Oskar“ streicheln. In diesem Moment, muss ich gestehen, war ich sehr stolz! Nicht nur darüber, dass fremde Menschen so begeistert von unserem Hund waren, sondern auch darüber, mit welcher Gelassenheit und spanieltypischen Freundlichkeit Zelda diesen Ansturm gemeistert hat.

 

 

 

„Ich habe heute leider kein Croissant dabei!“

 

 

 

Insgesamt konnte man von Drehtag zu Drehtag beobachten, dass Zelda schon wusste, welche Arbeit gleich auf sie wartet: Bei unserer Ankunft wurden die Crew-Mitglieder herzlich begrüßt und es wurde natürlich immer Ausschau nach einem Extra-Leckerchen gehalten. Spaniel halt! Das eine oder andere Mal hatte Zelda natürlich Erfolg – auch bei mir. Am Morgen eines Drehtages begrüßte uns Djémila, die Madame of Continuity (sie ist zuständig für die Vermeidung von Anschlussfehlern bei den Dreharbeiten) mit den Worten „Ich habe heute leider kein Croissant dabei!“, als Zelda freudestrahlend an ihrer Handtasche schnüffelte.

 

Ich kann mich auch an eine Pause in Potsdam erinnern, in der Zelda viel Spaß mit den Kinderdarstellern hatte: Die Darsteller belohnten Zelda für Tricks wie „Pfote geben“ und „sich drehen“ mit kleinen Reiswaffelstücken. Zelda lief zur Hochform auf und spulte ihre ganze Trick-Palette ab, bis sie plötzlich aus voller Aktion still und leise auf der Seite lag. Emma, die Gaby-Darstellerin, war sehr besorgt, dass Zelda etwas passiert sein könnte. Die wedelnde Rute verriet mir, dass es Zelda prächtig ging – sie war auf die Idee gekommen, sich „tot zu stellen“. Ein weiterer Trick, mit dem sie auf mehr Reiswaffeln hoffte. Das Gelächter war groß, als Zelda zufrieden kauend wieder auf allen vier Pfoten stand.  

Zelda hat inzwischen sogar Autogrammkarten. Foto: Svenja Hansen
Zelda hat inzwischen sogar Autogrammkarten. Foto: Svenja Hansen
Die Orientierung am Set war immer da! Foto: Svenja Arendt
Die Orientierung am Set war immer da! Foto: Svenja Arendt

 

„Risiken und Nebenwirkungen“

 

Scherzhaft wird man oft gefragt, ob Zelda mittlerweile „Starallüren“ entwickelt habe. Nein, das kann ich tatsächlich nicht bestätigen. Zelda ist immer noch Zelda, geht freudestrahlend durchs Leben und würde für einen Keks oder ihren Ball sicherlich alles tun. Dieser Umstand hat es auch so leicht gemacht, mit ihr die verschiedenen Tricks für den Film zu trainieren – und das waren einige. Am meisten Respekt hatte ich vor dem Trick „sich tot stellen“, d.h. der Hund soll auf einer Seite liegen und sich nicht mehr bewegen, auch nicht den Kopf heben. Genau diesen Trick lernte Zelda in ein paar Tagen – wenn man mal davon absieht, dass es nicht besonders glaubhaft wirkt, wenn der „tote Hund“ zwar keinen Muskel bewegt, dafür aber freudig mit der Rute wedelt. Nun ja, wenn ich eines unseren Hunden nicht nehmen will, ist es die Freude an der Arbeit. Zugegebenermaßen finde ich diese Ausführung des Tricks sogar sehr charmant.

 

Wieso Nebenwirkungen? Ein solch schwieriger Trick wird natürlich im Training auch hoch und viel belohnt. Das führte schon des öfteren dazu, dass Zelda, statt die eigentliche Übung auszuführen, sich tot stellte, weil sie nicht schnell genug an ihre Belohnung kam – oder nicht verstand, was wir von ihr wollten. Die Lacher hat man in so einem Fall immer auf seiner Seite!

 

Ähnlich erging es uns mit dem Bellen auf Kommando bzw. auf Handzeichen. Zelda mochte mich anfangs nur ungerne anbellen. Im Training konnte ich ihr oft nur ein lautes Quietschen entlocken. Aus diesem Grund habe ich natürlich jedes kleine Geräusch sehr hochwertig, mit z.B. Fleischwurst, belohnt und mich über ihre Fortschritte gefreut.

 

Eines Abends saßen wir beim Essen zu Hause und Zelda fand vermutlich, dass so ein Stück Pizza eine adäquate Belohnung für ein lautes Bellkonzert, inklusive Zugabe, sei. Sie fing also an, uns lautstark anzubellen und es dauerte ein wenig, bis ich den Grund begriff. Fortan fühlte ich mich dann und wann wie der viel zitierte „Zauberlehrling“ und brauchte einige Zeit, bis ich die Geister wieder losgeworden war.

Warten auf den nächsten Einsatz, Foto: Svenja Arendt
Warten auf den nächsten Einsatz, Foto: Svenja Arendt

 

Wie versorgt man den Hund am Set eigentlich?

 

In unserem Fall war es so, dass ich „das übliche“ Hundesport- und Ausstellungsequipment mitnahm: Nylonkennel und Decke, Napf, Wasser, verschiedene Spielzeuge, diverse Kekse und Leckerli, sogar Kamm und Bürste, um Zelda schnell noch mal kämmen zu können. Die Wartezeit vertrieben wir uns meist mit Erkundungsspaziergängen, Gesprächen oder auch mal einer Pause im Auto für Zelda, wenn es nicht zu heiß war.

 

Gordon, der Tiertrainer der Filmtieragentur, hat uns zu jedem Drehtag begleitet und uns bei den Aufnahmen unterstützt, Szenen mit dem Regisseur abgestimmt usw. Für mich eine große Hilfe, denn meine Erfahrung im Bereich „Filmhund“ waren schlicht und ergreifend nicht vorhanden.

 

In Potsdam kam sogar die Amts-Veterinärin vorbei, um sich den Hund und die Bedingungen der „Hundehaltung“ am Set anzusehen: Rückzugsort vorhanden? Wasser? Futter? Nachdem noch Zeldas Impfausweis und ihre Chipnummer überprüft worden waren, hieß es „alles in Ordnung“. Ich muss sagen, dass es der einzige Besuch eines Amts-Veterinärs am Set war, aber ich fand es wirklich gut, dass auch an einem Filmset nach dem Wohlergehen der Hunde geschaut wird.

 

Ein Drehtag ist wirklich schon ein stressiger Tag für einen Hund: Ungewohnte und laute Geräusche, viele Menschen, eine fremde Umgebung. Insgesamt also viel Ablenkung – und einiges kann man einfach nicht trainieren. Auch wenn ich natürlich in der Vorbereitung darauf geachtet habe, Zelda an möglichst vielen verschiedenen Orten zu trainieren und immer wieder Ablenkungen einzubauen. Die Abende der Drehtage haben wir, wenn wir nicht auf der Heimfahrt waren, nach einem Spaziergang ganz entspannt im Hotelzimmer verbracht, damit Zelda so viel Ruhe wie möglich bekommt. Man konnte ihr anmerken, dass sie nach einem Drehtag genauso müde ist, wie wir Menschen.

Ein Drehort, Foto: Svenja Arendt
Ein Drehort, Foto: Svenja Arendt

 

Mein Resümee?

 

Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und auch für die Chance, die wir erhalten haben. Wie oft im Leben wird man gefragt, ob der eigene Hund in einem Kinofilm (!) mitspielen kann? Sollte man ablehnen? Es waren viele Fragen, die wir zu Hause zu entscheiden hatten – und nicht immer leichte.

 

Ich freue mich, dass ich mit einem unserer Hunde diese Erfahrung machen durfte – und bedanke mich bei Sebastian, dass er mir „seine“ Zelda für die Dreharbeiten ausgeliehen hat, und bei unserem Züchter Ulf Baumann, der uns nicht nur einen tollen Hund anvertraut hat, sondern uns mit Rat und Tat zur Seite steht und sicherlich auch sehr stolz ist! Denn mit seiner Zucht und seinen Verpaarungen allgemein legt der Züchter einen großen Grundstein im Hundeleben, insbesondere, was das Wesen und die Gesundheit des Hundes betrifft. In unserem Fall kann man da nur von einem Volltreffer sprechen.

 

… und Ich bin begeistert, dass wir so viel positives Feedback vom Regisseur und der Produktionsfirma für Zeldas „Arbeit“ erhalten haben!

 

 

 

Svenja Arendt mit „Jolanthe vom Belauer See“ (Zelda)

 


 

Links:

 

Offizieller 1.Trailer von Warner Bros. https://www.youtube.com/watch?v=4Nr1NRkm8tA

 

Filmmusik der Band SDP mit Filmausschnitten https://www.youtube.com/watch?v=SkgJ_P_YBE8

 

www.kundschafterfilm.de (Produktionsfirma)

Fotos: Svenja Arendt, Copyright: Ulf F. Baumann

Foto: Svenja Arendt
Foto: Svenja Arendt